Aus dem Naumburger Handwerkerbuch (Festausgabe zur Feier des 900. Stadtjubiläums Naumburgs) von
Stadtarchivar Friedrich Hoppe (1928), verlegt durch H. Sielings Buchdruckerei Naumburg/Saale:
Die Tischlerinnung wurde um 1551 gegründet.
Als Meisterstück hatte ein Tischler anzufertigen: "1.einen verschlossenen Tisch mit einem Lädelgeschirr und 18 Schubläden, unten 9 verborgen und oben 9 sichtig, nach seiner Art und Teilung der Maße, wie es sich auf dem Handwerk eignet, 2.eine Kleidertruhe mit einem verborgenen Fach unter der Beilade und hinten nach der Länge mit einem Lädelgeschirr und 5 Schubläden versperret, unten mit geschnittenem Fuß und Beisiedel, 3.einen gefütterten Fensterrahmen, innen und außen auf die Faase geschlossen, mit 4 Türlein in alle 4 Felder gerichtet und in die unteren 2 Ruckfenster."
In die Innung konnten auch Schiffter, Bildhauer, Drechsler, Orgel- und Instrumentenmacher aufgenommen werden.
Zimmerleuten, Müllern, Röhrmeistern und dergleichen war verboten, Kästen, Kastenladen, Tür- und Fensterkasten und was mit Zinken zusammengeschlossen, desgleichen auch Kammern und Stuben zu täfeln, Ofengestelle, Tische und Bänke, Lehnebänke, item Leisten mit einem Grad eingeschoben, desgleichen auch Särge und andere geleimte und ungeleimte Arbeit anzufertigen.
Am Sonntag vor den Jahrmärkten sollten die Meister beim Obermeister zusammenkommen und die Preise besprechen.
Um 1800 waren die Bedingungen für das Meisterstück umgeändert worden. Es waren ein Schreibschrank und ein gefütterter Fensterrahmen anzufertigen.
Schenkung der Drechsler- und Glaserinnung Naumburg an das Stadtmuseum "Hohe Lilie" Naumburg 1995:
Stadtfahne
Fahne der Glaser- und Drechslerinnung 1927
Zunftlade der Glaser- und Drechslerzunft
Naumburg "Meisterlade",
mit aufwändigen Intarsienverzierungen,
2. Hälfte 17. JH
Zunftlade der Glaser- und Drechslerzunft
Naumburg "Gesellenlade"
datiert lt. Inschrift 1664
Von 1612 sind die ältesten erhaltenen Artikel der Glaserinnung. Ab 1659 bildeten die Glaser und Drechsler eine gemeinsame Innung.
Handwerkersprüche aus der Probstei Johannesberg bei Fulda:
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